Sitzbank 3/7
Unsere Sitzbank zeigt nach Osten, blickt aber nach Westen. Von ihr aus wirkt die kleine Kirche von Podsabotin so nah und auch so fern zugleich.
In der jüngeren Vergangenheit trug die kleine Kirche von Podsabotin die Symbolik des Ostens in sich, unerreichbar vom Westen aus. Im Talgrund befindet sich der Bach Piumica, der die Staatsgrenze zwischen Italien und Slowenien markiert und in der Vergangenheit eine Art Berliner Mauer darstellte, die sich bis zur Adria erstreckte und unser Land in zwei Teile teilte. Wenn man nach links hinaufschaut, markiert eine imposante Eiche eine Höhe von 166 m und hat während der Auseinandersetzungen des Ersten Weltkriegs durch die vielen Schlachten von Oslavia eine traurige Berühmtheit erlangt. Eine Höhe, die uns an die jungen Menschenleben erinnert, die diesem schrecklichen Konflikt zu Opfer gefallen sind, um diesen Berg zu besteigen und zu erobern, den wir heute zu unserer Rechten sehen, den Berg Monte Sabotino. An diesem Ort ehren wir diese Erinnerung, genießen die heutige Freiheit und besinnen uns, wie kostbar sie ist.
Zu unseren Füßen, ein paar Schritte vor uns, werden wir vom Leben und der Freude des Weinbergs Klin umhüllt: Einem Weinberg, der die Geschichte des Collio, des Hügels von Oslavia, der Ponca, aber auch der Weine mit einem langen Reifeprozess erzählt. Eine Geschichte, die im Namen Klin ihre Form findet; in unserer lokalen slowenischen Sprache bedeutet „klin“ Keil oder Dreieck und unser Weinberg steckt auch im Hügel wie ein Dreieck fest und die Zahl 166 unter der Eiche berührt. Die Trauben von Klin drücken in unserem Keller ihre Mischung von Exzellenz perfekt aus. Es ist ein Wein von unermesslichem Potenzial und von großer Komplexität, genauso komplex wie die Geschichte, die ihn umgibt und die Sie mit eigenen Augen erkunden können.
Unmittelbar über Klin liegt der Weinberg Ribolla Gialla, der die Geschichte von Oslavia, dem Dorf und der lokalen Tradition erzählt. Wir möchten, dass Sie sich auf dieser Bank lebendig fühlen, aber auch die Vergangenheit und die schreckliche Geschichte dieses Ortes nicht vergessen und wie viel Lebensenergie, Wille und Zähigkeit die Leute von Oslavia brauchten, um das Land wieder neu zu bebauen und die Wunden zu heilen, unter denen auch das Land gelitten hat. Und diese Beharrlichkeit ruht immer noch in allen Herzen der Menschen aus Oslavia, die daran arbeiten, den Hügel so grün und unberührt zu halten, um ihn als Ort der Meditation und vor allem als Anbaugebiet großartiger Weine vorstellen zu können.